Viele Zuhörer waren in der Stadthalle Haiger anwesend, um sich über die Sanierung von Heizungsanlagen zu informieren. (Bild: Stadt Haiger)

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Gut besuchte Veranstaltung in der Stadthalle Haiger

HAIGER Gut besucht war der  Infoabend „Energetische Sanierung von Heizungsanlagen“ in der Haigerer Stadthalle. Eingeladen hatten die Stadt Haiger, der Lahn-Dill-Kreis, die Verbraucherzentrale Hessen sowie die Innung für Heizung, Sanitär und Klima. Ziel war es, Besucher über Möglichkeiten zur Optimierung bestehender Heizungsanlagen zu informieren. Außerdem wurde erklärt, wann die Anschaffung einer neuen Heizungsanlage sinnvoll ist.

Bürgermeister Mario Schramm zeigte sich erfreut über den guten Besuch. Rund 75 Bürger waren in die Stadthalle gekommen. In einer kurzen Begrüßung machte der Rathaus-Chef deutlich, dass dieses Thema gerade vor Beginn der kalten Jahreszeit für Hausbesitzer sehr wichtig einzustufen sei. Deshalb sei er froh, dass in Kooperation mit dem Lahn-Dill-Kreis, der Innung und der Verbraucherberatung eine derartige Info-Veranstaltung in Haiger angeboten werden könne. „Mehr Fachwissen und Kompetenz im Rahmen einer solchen Veranstaltung geht kaum“, sagte Schramm: „Die tolle Besucherzahl unterstreicht die Bedeutung dieses Themas." 

Ingo Dorsten, Energie- und Klimaschutzmanager des Lahn-Dill-Kreises, erläuterte, allein in Haiger gebe es fast 7000 Zentralheizungen, von denen mehr als 50 Prozent älter als 20 Jahre seien. „Um diese zu sanieren sind zusätzlich in den nächsten Jahren Investitionen in Höhe von rund 33 Millionen Euro notwendig“, sagte der Experte. Jedes Jahr würden alleine in Haiger über 20 Millionen Euro für die Beschaffung fossiler Energieträger aufgewendet. „Eine Wärmewende ist die Herausforderung der nächsten Jahre“, sagte Dorsten.  

Das bestätigte Bernd Schütz von der Verbraucherzentrale Hessen. Der Tausch einer Heizung solle nach etwa 20 Jahren angegangen werden, empfahl er. Heizkessel würden viel effizienter, außerdem gebe es derzeit gute Fördermöglichkeiten. Durch Energiekosteneinsparung lasse sich eine bessere „Rendite“ als bei der Bank erzielen, meinte der Experte. Optimierungsmöglichkeiten bei bestehenden Heizsystemen gebe es im Tausch der Heizungspumpe, im Hydraulischen Abgleich sowie bei der Anpassung der Regelung und der Heizkurve. „Bei Sanierungen sollten Sie immer einen freien Energieberater kontaktieren: Er hilft bei den Förderanträgen und bestätigt die korrekte Bauausführung“, erklärte Schütz.  

Frank Kauferstein, Obermeister der Heizungsinnung Dillenburg, erklärte: „Früher gab es Gas-, Öl-, Holz- und Elektroheizungen, heute ist die Vielfalt deutlich höher. Jede Sanierung braucht eine individuelle Betrachtung, daher sollten Sie einen Fachmann zu Rate ziehen.“ 

Das Publikum zeigte sich sehr interessiert und wollte zum Beispiel wissen, wann ein hydraulischer Abgleich stattfinden sollte: Bernd Schütz erklärte, dies sei bei Dämmmaßnahmen am Gebäude oder beim Tausch der Heizung sinnvoll. Oder aber beim Pumpentausch und bei Problemen wie pfeifenden Ventilen oder ungleicher Wärmeverteilung zwischen einzelnen Heizkörpern. Der hydraulische Abgleich sei die Grundlage für die Nutzung des sogenannten „Brennwerteffektes“ bei neuen Heizgeräten. Hiermit könnten bis zu zehn Prozent an Heizenergie eingespart werden. (öah)