„Energievision 2050“ an der Holderbergschule

Jugendliche, Klimaschutzexperten und Politiker diskutieren über die Zukunft

An der Holderbergschule in Eschenburg Eibelshausen hatten die Schülerinnen und Schüler der 7. und 9. Klassen die Gelegenheit, ihre Vision von der Zukunft der Energieversorgung und der Mobilität mit Experten aus der Kreisverwaltung und des Vereins „Multivision e.V.“ zu diskutieren. Zuvor war die vom Kreis und dem Land Hessen finanzierte Bildungsveranstaltung an 6 anderen Schulen im Kreis zu Gast.

Das Ziel des Klimabildungsprojektes „Energievision 2050 – Unser Klima. Meine Energie. Deine Zukunft“ ist es, sich direkt an die junge Generation zu wenden, um mit ihnen über Themen zur Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu sprechen und dabei Lösungswege aufzuzeigen und zum Nachdenken anzuregen. Es ist ein Projekt der Stabstelle Klimaschutz, Energiemanagement und Mobilität des Lahn-Dill-Kreises und möchte Jugendliche für aktuelle Klimaschutz- und Energiewende-Themen sensibilisieren und motivieren.

Schulleiterin Andrea Rink betonte bei ihrer Begrüßung, wie wichtig es sei, dass gerade die junge Generation ihre Zukunft mitgestalte und freute sich, dass der Umweltdezernent Heinz Schreiber und Klimaschutzmanager Ingo Dorsten sich den Fragen stellen wollten.

Wie kann man die Klimaschutzziele für 2045 erreichen?

Diese Frage stellte der Moderator Stefan Simonis gleich zu Anfang. Dabei machte er deutlich wie groß die Herausforderung einer Reduktion des CO2-Ausstoßes von 95% bis 2045 ist. In dem dann folgenden 20-minütigen Film, der erste Visionen für die Zukunft aufzeigt, ging es um Themen wie erneuerbare Energien, Ernährung oder Dürre, aber auch um gelungene Projekte von jungen Menschen, die dem Klimawandel durch innovative Ideen entgegentreten wollen.

Mobilität ist gefragt

Mobilität war Thema Nummer eins bei den Jugendlichen in Eschenburg – sie sehen Handlungsbedarf für den Ausbau besserer Infrastrukturen. Zum Beispiel fehle es an genügend Möglichkeiten im Bus- und Bahnverkehr, die für eine attraktive Mobilität abseits des PKWs nötig ist. Auch die oft fehlenden Radwege in der Region wurden bemängelt. Heinz Schreiber betonte allerdings auch, dass der Kreis insbesondere an den Schulen das Thema anpacke. So gibt es aktuell 10 Schulen, an denen im ersten Schritt zeitgemäße Radabstellanlagen installiert würden und ein kreisweites Konzept befasst sich u.a. mit der Erfassung von Lücken im Alltagsradwegenetz und macht daraus Vorschläge zu Verbesserung für die Kommunen.

Energiewende und Klimaschutz birgt große Chancen bei der Berufswahl

Klimaschutzmanager Dorsten machte noch einmal deutlich welche Herausforderungen vor allem in der Region bevorstehen. So gäbe es beispielsweise einen riesigen Bedarf an Fachleuten im Heizungs- und Elektrobereich. Jugendliche, die eine Ausbildung machen wollen, würden mit „Kusshand“ genommen und hätten spannende Berufe zur Auswahl, die sich mittlerweile mit immer komplexeren Themen der Energiewende befassen. Er berichtete von einem ehemaligen Praktikanten, der nun eine Ausbildung als Heizungs-Anlagenmechaniker mache und so die Wärmewende aktiv mitgestalten kann. „Wenn ich beim Kunden bin, kann ich richtig was für den Klimaschutz erreichen“, zitierte er den jungen Mann. Schulleiterin Andrea Rink zeigte sich sehr zufrieden mit der Veranstaltung und den vielen Diskussionsbeiträgen der Schülerinnen und Schüler.       

(Text und Foto: Ingo Dorsten)