Foto (LDK): Robust, aber in die Jahre gekommen: Viele Heizungsanlagen im Landkreis sind mittlerweile deutlich älter als 25 Jahre. Auf die heimischen Heizungsinstallateure kommt daher in Zukunft viel Arbeit zu.

Innungen und Lahn-Dill-Kreis wollen Klimaschutz fördern

Enge Zusammenarbeit geplant

Wetzlar/Dillenburg (ldk): Zum ersten Mal trafen sich die Vorstände der beiden Innungen für Sanitär und Heizungstechnik (Dillenburg und Wetzlar) mit Vertretern des Kreises im Kreishaus, um über die Herausforderungen für die heimischen Innungsbetriebe  hinsichtlich der Energiewende zu sprechen. Dabei wurden viele gemeinsame Interessen deutlich.  Vizelandrat und Erster Kreisbeigeordneter Heinz Schreiber begrüßte die 5 Vertreter der Innungen und den Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft persönlich und freute sich über die hochkarätige Zusammensetzung der Runde. Gleich zu Anfang machte er deutlich, dass der Kreis ein hohes Interesse an einer engen Zusammenarbeit mit den Innungen hat, da der Klimaschutz mit Energieeffizienz im Heizungskeller anfängt. 

 Status der Heizungsanlagen im Focus

Der Energie- und Klimaschutzmanager des Kreises, Ingo Dorsten, hatte gleich zu Beginn einige Zahlen parat: Demnach gibt es im Lahn-Dill-Kreis über 73.000 Heizungsanlagen. Mehr als 35.000 sind älter als 20 Jahre und darunter befinden sich 10.000 Heizungsanlagen, die mindestens 30 Jahre auf dem Buckel haben. In den nächsten Jahren kommt demnach einiges an Arbeit auf die Fachbetriebe bezüglich Gebäude- und Energietechnik zu, so Dorsten. Und er ergänzt: „Diese Arbeiten werden meist vom Heizungsfachmann aus der Region durchgeführt und hier gilt es frühzeitig auch die Herausforderungen der Energiewende und des Klimaschutzes zu erkennen“.  Ein Teil des Einsparpotentials der Endenergie im privaten Bereich schlummert in der Optimierung der Wärmeerzeugung und Wärmeverteilung. Dazu zählen neben der Brennwerttechnik auch der hydraulische Abgleich, mit dem die Einsparpotenziale vielfach erst möglich gemacht werden.

 Maßgeschneiderte Lösungen für mehr Energieeffizienz

Das Sanitär- und Heizungshandwerk möchte sich den Herausforderungen weiterhin stellen, so der Obermeister der Dillenburger Innung, Frank Kauferstein. Er betont, dass die Innungsbetriebe schon jetzt versuchen, dem Kunden mehr und mehr maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Viele Betriebe richten ihr Angebot immer mehr auch auf Beratungs- und Planungsleistungen aus und brauchen daher vermehrt gut geschultes Personal. „Die Zeiten, in denen ein Facharbeiter nur noch Heizungsrohre verlegt, sind eigentlich vorbei“ so Kauferstein. „Was wir brauchen sind kluge Köpfe, die die komplexen Anforderungen zwischen Technik, Effizienz und Wirtschaftlichkeit in ihrem Gewerk verstehen und dem Kunden vermitteln können.“

 Gut ausgebildete Fachleute verstärkt gesucht 

In dem etwa 2-stündigen Treffen wurden weitere Potentiale aufgezeigt. Ein wichtiger Punkt ist die Nachsorge der Anlagentechnik. Oftmals werden komplexe Anlagen aus verschiedenen Erzeugern – wie etwa Heizkessel und Blockheizkraftwerke – errichtet, die ihr wirtschaftliches Potential nur in einer festgelegten Anlagenfahrweise entfalten können. Ob die Anlagen tatsächlich auch nach vielen Jahren noch effizient und wirtschaftlich arbeiten, muss regelmäßig neu festgestellt werden. Hier fehlt es aber oft an gut ausgebildeten Fachleuten in der Region. Der Obermeister der Wetzlarer Innung, Klaus Schmidt stellt klar, dass die Ausbildung ein Sorgenkind der Branche ist. Immer weniger Jugendliche interessieren sich für handwerkliche Berufe.

 Nachwuchs gewinnen – Nachwuchs fördern

Dem zufolge sollen wieder Top Info-Tage wie Handwerk Live, im Berufsbildungszentrum in Wetzlar am 28. April 2017 sowie Veranstaltungen in heimischen Schulen für den nötigen Schwung sorgen, den Weg in eine technische Ausbildung zu gehen. Unter dem Slogan „ Karriere mit Lehre“ sind sich die Vorstände sicher, die Zukunft gemeinsam mit talentierten, ausbildungswilligen Junghandwerkern zu meistern. Gemeinsam wollen deshalb Landkreis und Handwerk zukünftig enger zusammenarbeiten, um vielleicht „zwei Fliegen mit eine Klappe“ zu schlagen. „Wenn es uns gelingt, mit den Herausforderungen der Zukunft, zu denen zweifelsfrei die Energiewende gehört, das Heizungs- und Sanitärhandwerk für junge Leute attraktiver zu gestalten, dann haben wir viel erreicht“, so Heinz Schreiber am Ende des Meetings.

 Bei der kommenden Jahreshauptversammlung der SHK Innung Dillenburg im Dillenburger Ortsteil Donsbach am 29. März 2017 wird Ingo Dorsten das Energie- und Klimaschutzkonzept des Lahn-Dill-Kreises den heimischen Fachhandwerkern, Partnern und Premiumpartnern vorstellen.  

Kontakt beim Lahn-Dill-Kreis für Fragen zum Thema: Ingo Dosten, Tel.  06441 407-1865; E-Mail: ingo.dorsten@lahn-dill-kreis.de

Kontakt der beiden Innungen Dillenburg www.shk.dillenburg.de und Wetzlar www.kh-lahn-dill.de

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