Foto (Diana Wetzestein): Heinz Schreiber (li.) und Heinz Möhring

Lahn-Dill-Kreis macht mit beim Holzbau Cluster Hessen

„So vielseitig wie Sie!“, heißt es im Slogan des Lahn-Dill-Kreises, und der passt genau zum Thema Holz. Diese Pflanze hat sich als haltbarer und nachhaltiger Baustoff bewährt. Ein Ökoprodukt, das in Hessen durch eine nachhaltige Holzwirtschaft immer weiterwächst. Dennoch hat Holz am Bau an Aufmerksamkeit verloren. Jetzt soll es durch das Holzbau Cluster Hessen (HCH) wieder mehr ins Bewusstsein gerückt und die Holzbauquote erhöht werden Wetzlar/Dillenburg (ldk).

Mitte Oktober besuchte Heinz Moering, Projektkoordinator des HCH, im Rahmen einer Diskussionsreise auch den Ersten Kreisbeigeordneten Heinz Schreiber (B‘90/GRÜNE) und Vorstandsmitglied des HCH im Wetzlarer Kreishaus. „Es war eine richtig gute Idee, dieses Cluster zu gründen und Lobbyarbeit für das Holz zu betreiben“, sagte Heinz Schreiber, schließlich könne auch der Lahn-Dill-Kreis seine Holzbauquote von derzeit etwa 25 Prozent noch weiter steigern. Dafür müssten die einzelnen Akteure aber besser zusammenarbeiten.  „Obwohl es so viele Organisationen gibt, wird nicht ausreichend branchenübergreifend gearbeitet, wir wollen das ändern und dafür sorgen, dass die Betriebe in den Landkreisen weiterexistieren und die Wertschöpfung in Hessen erhalten bleibt“, betonte Heinz Moering. Sogar im hessischen Koalitionsvertrag von CDU und B‘90/GRÜNE steht, dass der „Holzbau gestützt“ werden soll, das HCH könnte hier mit einer Fachberatungsstelle zuarbeiten“, bot Moering an. 

 Holzbau für Johanneum in Herborn

„In zwei bis drei Jahren werden wir mehr Holz in und an öffentlichen Gebäuden haben, ohne diese damit überfrachten zu wollen“, kündigte Heinz Schreiber an. Im Lahn-Dill-Kreis ist er als Dezernent u. a. für die Bereiche Gefahrenabwehr, Bauen und Wohnen, Umwelt und Natur, Energie und Klimaschutz und auch für die Schulen zuständig. Als Schuldezernent hat Heinz Schreiber aktuell ein Bauvorhaben auf dem Tisch, das als Holzbau geplant und ausgeschrieben wurde. „Wir werden im Johanneum-Gymnasium in Herborn den neuen Kunst-Trakt im Holzrahmenbau bauen lassen“, sagte er. Ein kompletter Holzbau soll gebaut werden, auch hochkompetente hessische Firmen hätten gute Entwürfe für das Projekt eingereicht und seien ganz vorn mit dabei. „Wir wissen von einer Schweizer Studie aus dem Jahr 2011, dass Holz in Klassenzimmer positive Auswirkungen auf das Lernverhalten von Kindern hat“, erklärte Heinz Schreiber. Dennoch gibt es auch Kritiker, die den Brandschutz als Gegenargument anbringen. Bei richtiger Dimensionierung der Querschnitte, unter Berücksichtigung der Abbrandrate und der baulich erforderlichen Feuerwiderstandsdauer, können die Brandschutzbestimmungen eingehalten werden.

 Bei der Ökoeffektivität ist Holz ebenfalls ganz vorn dabei, es passt zum Thema „Cradle to Cradle“ (C2C), bei dem Müll verhindert und nachhaltiger gebaut werden kann. Die Materialien werden dabei in einen Stoffkreislauf gebracht, der „von der Wiege bis zur Wiege“ funktioniert. „Beim Abriss eines Gewerbegebäudekomplexes sind unlängst fast 130.000 Tonnen Material auf die Kreisdeponie nach Bechlingen verbracht worden, nach dem C2C-Prinzip würde das nicht mehr passieren“, so Schreiber. 

 Ob Schule, Parkhaus, Brücke, Bibliothek oder jeder andere öffentliche Bau, alles geht auch mit Holz. „Wir sollten alle immer den Gedanken mitnehmen, was wir aus Holz machen können“, so Schreiber, der Erste Kreisbeigeordnete, der genauso vielseitig ist, wie sein Landkreis und das hessische Holz. 

 Hintergrund: 

Das Holzbau-Cluster Hessen (HCH) wurde im Jahr 2015 mit dem Ziel gegründet, die Holzbauquote in Hessen von derzeit 20 Prozent auf über 30 zu erhöhen. Das soll durch bessere Zusammenarbeit von Forstwirtschaft, Sägeindustrie, Handwerk, Wissenschaft und Politik sowie einer stetigen Öffentlichkeitsarbeit in den Landkreisen und überregional erreicht werden. Im Lahn-Dill-Kreis hat sich auch die Zimmerer-Innung mit 18 Innungsbetrieben diesem Cluster angeschlossen. Weitere Infos unter: www.holzbau-cluster-hessen.com.

 Ansprechpartner beim Lahn-Dill-Kreis für Fragen zum Thema ist Heinz Schreiber, Erster Kreisbeigeordneter, Tel. 06441 407-1210, E-Mail: heinz.schreiber@lahn-dill-kreis.de

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